Diebstahl im Gewächshaus

Wildtierkameras zeigen dreiste Tomatendiebe in Weinsberg

 

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Alice Robra              

 

 

Mit Taschenlampen und Plastiktüten marschierten einzelne Personen in das Gewächshaus des Biobetriebs Keicher. Wie schamlos geklaut wird, zeigen die Bilder von Wildtierkameras.

 

Im Gewächshaus des Erlenbacher Biobetriebs Keicher in Weinsberg (Landkreis Heilbronn) wurden in den vergangenen vier Jahren immer wieder Tomaten geklaut. Deshalb haben die Keichers Wildtierkameras aufgehängt.

 

Seit vergangenem Jahr griffen immer mehr Personen zu. Meistens kamen die Täterinnen und Täter nachts zwischen 22 und 0 Uhr, aber auch tagsüber. Einmal wurden dabei so viele Tomaten geklaut, dass die Keichers nur einen Gastronomen vermuten können.

"Sie arbeiten das ganze Jahr darauf hin und dann kommt jemand, der bedient sich und überlegt gar nicht, was das mit den Leuten macht, was die für Kosten haben!"

Warnhinweis am Gewächshaus (Foto: SWR)
Die Landwirte weisen daraufhin - wer hier klaut, landet mit seinem Foto auf der Webseite der Keichers.

Beweislage oft unzureichend

Der Vorsitzende des Fachausschusses Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft des Deutschen Raiffeisenverbandes, Johannes Bliestle, kennt das Problem seit Jahren. Er ist selbst Landwirt auf der Insel Reichenau im Bodensee. Er sagt, er kenne von seinen Gärtnern keinen Fall, der von der Polizei aufgeklärt wurde.

"Die Behörden nehmen das zunächst einmal auf. Wenn keine eindeutigen Beweise oder Indizien vorliegen, dann geht es meistens aus wie beim Hornberger Schießen."

Biolandwirtin Anita Keicher konnte mithilfe ihrer Kameraaufnahmen zumindest einmal schon einen Rentner auf dem Supermarktparkplatz erkennen und brachte ihn vor Gericht. Doch die Häufung der Diebstähle in den vergangenen zwei Jahren macht sie ratlos. Deshalb haben die Keichers nun einen Wildschutzzaun aus Maschendraht aufgestellt.